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Pressemitteilung: Risikoanalyse für Kakao Produzierende Länder - Wie durchführen?

[Bonn, 26.08.2021] Das SÜDWIND-Institut hat, finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, einen Handlungsleitfaden sowie Analysen für die Côte d‘Ivoire, Ghana, Kamerun, Nigeria, Ecuador, Peru, die Dominikanische Republik, Nicaragua, Liberia, Togo, Sierra Leone und Bolivien erstellt. Das Dokument soll Unternehmen helfen, verantwortungsvoll mit menschenrechtlichen und ökologischen Risikoanalysen in ihren Lieferketten für Kakao umzugehen.

Die Vereinten Nationen (VN) verlangen von Unternehmen eine Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Die OECD hat einen Leitfaden zur allgemeinen Umsetzung dieser Leitprinzipien verfasst – und zudem für den Agrarsektor einen spezifischen OECD/FAO-Leitfaden für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten. Das deutsche „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ greift die von den Vereinten Nationen Vorgaben zu einem erheblichen Teil auf.

Aufbauend auf diesen Dokumenten greift die vorliegende Studie einen wichtigen Aspekt aus den Vorgaben auf, die sogenannte Risikoanalyse. Vorgeschlagen wird ein stufenweises Vorgehen: Unternehmen sollen – sofern noch nicht geschehen – Wissen über die nationalen und internationalen Vorgaben zu Risikoanalysen von Lieferketten aufbauen. Außerdem müssen sie klären, aus welchen Ländern der von ihnen verwendete Kakao kommt.

Das Wissen über die Herkunft des Kakaos ermöglicht ihnen einen Überblick über die Menschenrechtssituation des Anbaulandes. Bei Hinweisen auf Risiken können sie mit den Recherchen spezifisch zu Kakao in die Tiefe gehen. So können Firmen dabei etwa auf Angaben ihrer Lieferanten zurückgreifen. Wer als Unternehmen Risiken entdeckt, muss festlegen, wie sie behoben werden und auch lokale Stakeholder in diesen Prozess einbeziehen.

„Umfangreiche Daten über bestehende menschenrechtliche und ökologische Risiken sind relativ einfach zugänglich, viele Studien liegen vor. Für die Detailanalyse müssen die Unternehmen über die allgemeinen Daten hinausgehend ihre eigene Lieferkette kennen und anschauen. Da ist noch viel zu tun“, so Friedel Huetz-Adams, Autor der Studie.

Der Handlungsleitfaden wurde mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten“ des Forum Nachhaltiger Kakao e.V. intensiv beraten. Das Flussdiagramm zur praxisnahen Anwendung durch die Unternehmen wurde von der Arbeitsgruppe des Forums erstellt. Weiterhin hat das Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte den gesamten Prozess der Erarbeitung dieser Publikation unterstützt.

Der „Handlungsleitfaden zur Durchführung der Risikoanalysen für Kakao produzierende Länder – Handlungsleitfaden sowie Analysen für die Côte d‘Ivoire, Ghana, Kamerun, Nigeria, Ecuador, Peru, die Dominikanische Republik, Nicaragua, Liberia, Togo, Sierra Leone und Bolivien“ kann hier heruntergeladen werden.

 

Kontakt:

Friedel Huetz-Adams
Wissenschaftlicher Mitarbeiter/ Research associate
+49 (0) 160 994 044 67
huetz-adams@suedwind-institut.de

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