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Erlassjahr-Kampagne: Globale Gerechtigkeit statt Schuldendienst
SÜDWIND beteiligt sich an der Erlassjahr-Kampagne „Globale Gerechtigkeit statt Schuldendienst!“
Anlässlich des Treffens der G7-Finanzminister*innen in Königswinter und Bonn am 18.-20. Mai beteiligt sich SÜDWIND an der Erlassjahr-Kampagne „Globale Gerechtigkeit statt Schuldendienst!“
Die Corona-Pandemie hat die Verschuldungssituation im Globalen Süden verschärft: 135 von 148 Ländern sind kritisch verschuldet. Mehr als dreimal so viele Länder wie vor der Pandemie sind bereits in einer Schuldenkrise oder unmittelbar von Überschuldung bedroht. Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – wie steigende Energie- und Rohstoffpreise – drohen die wirtschaftlichen Aussichten vieler Länder dramatisch zu verschlechtern.
Anders als für kritisch verschuldete Privatpersonen oder Unternehmen gibt es auf internationaler Ebene bisher kein faires und effizientes Verfahren für die Restrukturierung von Staatsschulden. Kritisch verschuldete Staaten müssen ihren Schuldendienst daher auch dann weiter bedienen, wenn dies zu unzumutbaren Kosten für die eigene Bevölkerung führt.
Nahezu alle Gläubiger, darunter auch die G7-Staaten, erkennen die Notwendigkeit an, dass zeitnah umfassende Schuldenerlasse gewährt werden müssen. Nur so können die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen noch erreicht werden.
Private Gläubiger – also Banken und Fonds – weigern sich jedoch, sich an Schuldenerlassen zu beteiligen. Dies ist besonders problematisch, da sie rund 60 Prozent der Forderungen an Länder im Globalen Süden halten. Eine nachhaltige Lösung kann nur gefunden werden, wenn auch sie zu Schuldenerlassen verpflichtet werden!
Warum sind die G7-Staaten in der Verantwortung?
Die meisten privaten Gläubiger haben ihren Sitz in westlichen Ländern, z.B. die Investmentgesellschaften BlackRock in New York oder die DWS Investment Group in Frankfurt am Main. Die G7-Staaten könnten nationale Gesetze erlassen, die Privatgläubiger verbindlich zur Beteiligung an Schuldenerlassen verpflichten. Doch stattdessen setzt die G7 bislang nur auf moralische Appelle – ohne Erfolg!
WIR FORDERN DIE G7 AUF:
- konkrete Schritte zur Lösung der Schuldenkrise im Globalen Süden zu unternehmen und
- private Gläubiger endlich in die Pflicht zu nehmen!
Alle weiteren Informationen, die Termine für die Aktionen und Material sind auf der Website von Erlassjahr zu finden.