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Transparenz in Lieferketten: Kampagne, Ranking und Petitionen
Internationales Bündnis "Follow the Thread" für mehr Transparenz der Bekleidungsunternehmen
Wenn Markenunternehmen offenlegen, wo genau ihre Kleidung gefertigt wird und auch die MitarbeiterInnen wissen, für welche Hersteller sie tätig sind, könnten Missstände in Fabriken schneller aufgedeckt und behoben werden. Ein internationales Bündnis forderte daher unter dem Motto „Follow the Thread“ („Folge dem Faden“) über 70 Bekleidungsunternehmen weltweit auf, ein Transparenzversprechen abzugeben, durch die sie sich verpflichten, wichtige Informationen zu ihren Zulieferfabriken zu veröffentlichen. Die Reaktionen der Unternehmen werden in diesem Bericht geschildert, eine deutschsprachige Zusammen-fassung findet sich hier. Mit einer Petition wendet sich das „Follow the Thread“-Bündnis an weitere große Markenunternehmen wie Primark oder Armani und fordert sie auf, sich dem Transparenzversprechen anzuschließen.
Der Transparenz in der Lieferkette von Textilunternehmen widmet sich auch der von der britischen Nichtregierungsorganisation „Fashion Revolution“ entwickelte Fashion Transparency Index. Er vergleicht die 40 größten Modeunternehmen mit Blick auf die Informationen, die sie in Bereichen wie Unternehmenspolitik (Standards und Ziele), Rückverfolgbarkeit der Lieferkette oder Audits bei den Zulieferern geben. Im Durchschnitt erreichten die Modeunternehmen einen Transparenzwert von 20 %. Es bleibt also deutlich Luft nach oben.
Auch beim Kauf von Schuhen können VerbraucherInnen von verlässlichen Informationen, wo und unter welchen Arbeitsbedingungen diese gefertigt wurden, bislang meist nur träumen. Die Kampagne Change Your Shoes fordert daher in einer aktuellen Unterschriftenaktion verschiedene Schuhunternehmen auf, die Namen und Adressen ihrer Zulieferer offenzulegen sowie über ihre Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte in ihrer Lieferkette zu berichten.