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Studie

Soziale Folgen des liberalisierten Weltmarkts für Textil und Bekleidung

Der Strukturwandel der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie war in den letzten Jahrzehnten durch massive Produktionsverlagerungen gekennzeichnet, in deren Verlauf Millionen Arbeitsplätze in den Industrieländern abgebaut und in Entwicklungsländern geschaffen worden sind. Mit dem Ende des Quotensystems im Jahr 2004 wurde die Liberalisierung des Welttextil- und Bekleidungsmarkts eingeleitet. Die Frage nach einer wirksamen Interessenvertretung der überwiegend weiblichen Beschäftigten stellt sich damit in neuer Schärfe. Denn durch die GATT- und WTO-Politik der Marktöffnung, die an keine soziale Regulierung gekoppelt ist, sowie durch ihre Steuerung globaler Wertschöpfungsketten können multinationale Importunternehmen dieser Branche ihre Marktanteile heute durch Kostensenkung und Verdrängung von Konkurrenten vergrößern.

In einem liberalisierten Markt werden die Beschäftigten an unterschiedlichen Standorten noch leichter gegeneinander ausgespielt und eine gemeinsame Interessenvertretung erschwert. Nutznießerinnen sind dabei weniger die Arbeitsplatzgewinnerinnen, deren Fabrikalltag – wie die vorliegende Studie am Beispiel Chinas zeigt – von zahlreichen Arbeits- und Frauenrechtsverletzungen geprägt ist, sondern vor allem die multinationalen Unternehmen, die an keine globale Sozialverpflichtung gebunden sind.

Artikelnummer:  2009-15
Erscheinungsjahr: 2009
Umfang: 52 Seiten
Autorin: Ingeborg Wick

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