Armutslöhne, fehlende Gewerkschaftsfreiheit, Kinderarbeit – die Liste der Arbeitsrechtsverletzungen weltweit ist lang. Wer sich für bessere Arbeitsbedingungen in globalen Wertschöpfungsketten einsetzt, bezieht sich dabei meist auf internationales Arbeitsrecht und auf die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Deren Kernarbeitsnormen gelten als Menschenrechte. Im Vorfeld des 100. Geburtstages der ILO im Jahr 2019 untersucht SÜDWIND ihre Bedeutung, Erfolge und Defizite. Schwerpunkte werden dabei auf Gewerkschaftsfreiheit, informeller Arbeit, Saisonarbeit sowie existenzsichernden Löhne liegen. Diese Themenbereiche stellen aktuell besondere Herausforderungen in der globalen Arbeitswelt, für zivilgesellschaftliches Engagement, aber auch für die ILO dar. An ihnen soll exemplarisch untersucht werden, inwiefern die ILO mit ihrem Normenwerk, ihren Verfahrensweisen und Entscheidungsmechanismen zur Problemlösung beiträgt.
Publikationen
Das Recht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO – International Labour Organisation) ist weltweit anerkannt und gehört zum internationalen Arbeitsrecht. Nächstes Jahr feiert die ILO ihren 100. Geburtstag. Wir gratulieren! Allerdings nicht ohne einen kritischen Blick auf die wechselhafte Geschichte der ILO und die mittlerweile 189 ILO-Übereinkommen zu werfen. Auf den folgenden Seiten werden einige Beispiele vorgestellt, die offenbaren, dass es neben Erfolgen der ILO auch noch viele Herausforderungen gibt, insbesondere was die konkrete Umsetzung der einzelnen Übereinkommen betrifft.
Pressemitteilung: SÜDWIND begrüßt Vorstoß für verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflichten
Bonn, 11.02.2019: Laut Medienberichten hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) einen noch unveröffentlichten Gesetzesentwurf erarbeitet, der Unternehmen verpflichtet, Menschenrechte in ihren Wertschöpfungsketten zu achten. Das SÜDWIND-Institut begrüßt die Initiative und appelliert an die Bundesregierung, endlich verbindliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen zu beschließen.
Gibt es ethisch vertretbaren Kakao? Einfach vegan - der Forscherpodcast
In dieser Folge gehen die Macher des Podcasts "Einfach vegan - der Forscherpodacst" wieder einer Hörerfrage nach und zwar hat ein Hörer gefragt: "Gibt es Kakao, der ohne (oder mit möglichst wenigen) Zwischenhändler*innen von einer Kooperative von Kleinbauern/Bäuerinnen verschickt/vermarktet wird und bei der auch z.B. Kinderarbeit ausgeschlossen ist und Bioanbau betrieben wird. Es soll möglichst viel vom Aufpreis auf die fairen Produkte dortbleiben, was ja selbst bei strengeren Siegeln sehr niedrig oder undurchsichtig sein kann." Auf der Suche nach einem Gesprächspartner, der mir diese Frage beantworten kann, sind die AutorInnen auf Friedel Hütz-Adams getroffen. In diesem Interview erklärt er, worauf Du beim Kauf von kakaohaltigen Produkten achten solltest, was Du als Konsument*in bewirken kannst und worauf es beim Kauf von Bananen ankommt.
Pressemitteilung: Kampagne für Saubere Kleidung unterstützt Arbeitnehmergruppen bei der Forderung nach einer vollständigen Entschädigung im indonesischen Arbeitskonflikt
Wuppertal, 11. Februar 2019: Vor mehr als sechs Jahren wurden 1.300 ArbeiterInnen eines indonesischen Zulieferers, der als Teil der Panarub-Gruppe für die Sportartikelmarken Adidas und Mizuno produzierte, nach der Beteiligung an einem Streik entlassen. Nach jahrelanger Kampagnenarbeit für eine vollständige Entschädigung, unterstützt u.a. von der Clean Clothes Campaign (Kampagne für Saubere Kleidung – CCC), sah sich die ehemalige Gewerkschaft des Betriebs Ende des Jahres 2018 gezwungen, einer Entschädigungszahlung von 5 Mio. Rupien (300 Euro) pro Person durch die Panarub-Gruppe zuzustimmen. Die CCC kritisiert, dass diese deutlich niedriger liegt als das, was die Entlassenen benötigen und was ihnen zusteht. Sie erwartet, dass Adidas und Mizuno sicherstellen, dass die Beschäftigten die ihnen zustehende Entschädigung in vollem Umfang erhalten.