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Webinar: Rohstoffabbau in der Demokratischen Republik Kongo - 140 Jahre nach der Berliner Konferenz

SÜDWIND und OIKOS laden zu einem zweistündigen Webinar über den Rohstoffabbau in der Demokratischen Republik Kongo ein.

Die Berliner „Kongo-Konferenz“ (1884-1885) führte zur Aufteilung Afrikas unter den europäischen Mächten, mit Ausnahme von Äthiopien und Liberia. Diese Aufteilung wird oft mit einer farblich markierten Afrika-Karte verglichen. Im Gegensatz zu früheren kolonialen Bestrebungen ging es bei der modernen imperialistischen Expansion hauptsächlich um den Zugang zu Rohstoffen, um den Weltmarkt zu dominieren. Dies markierte den Beginn einer neuen kapitalistischen Entwicklungsstufe.

Die Dekolonisation Afrikas im 20. Jahrhundert veränderte die Weltkarte, aber die Ausbeutung und Zerstörung im Wettlauf um Ressourcen setzte sich fort. Moderne Kapitalismusformen wie Grüner-Kapitalismus und Industrie 4.0 sind weiterhin auf ständigen Ressourcenzugang angewiesen. Die Demokratische Republik Kongo zeigt, wie Afrika noch immer unter kolonialen Kontinuitäten, Ausbeutung und Konflikten leidet. Deutschlands und Europas zukünftige Haltung könnte die globale wirtschaftspolitische Lage stark beeinflussen.

Die kongolesischen Experten Dr. Jean-Gottfried Mutombo und Dr. Boniface Mabanza werden die aktuelle Situation und Zukunftsaussichten gemeinsam analysieren und diskutieren. Zudem wird die Handy-Aktion-NRW vorgestellt, eine neue Initiative, die Probleme in Lieferketten von High-Tech-Produkten aufzeigt und bekämpft. Diese Veranstaltung findet mit Unterstützung von Brot für die Welt statt.

Diskussion mit:

  • Dr. Boniface Mabanza Bambu: In der Demokratischen Republik Kongo unter der Militärdiktatur Mobutus geboren, Studium der Philosophie, Literaturwissenschaften und Theologie in Kinshasa, Promotion an der Universität Münster zum Thema „Gerechtigkeit kann es nur für alle geben. Globalisierungskritik aus afrikanischer Perspektive“, Ausbildung in Konfliktmanagement bei der Akademie für Konflikttransformation in Bonn. Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie/Heidelberg seit 2008 mit den Schwerpunktthemen Handelspolitik, Rohstoffpolitik und Globalisierung.
  • Dr. Jean-Gottfried Mutombo: Er ist Pfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen und im OIKOS-Institut für Mission und Ökumene tätig. Er engagiert sich für Gerechtigkeit, Frieden, Menschenrechte, Klimagerechtigkeit, nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, verantwortungsvolle Konsumkultur, gegen die Kriegsökonomie in den Demokratischen Republik Kongo, und für die Wirtschaft im Dienst des Lebens.
  • Prof. Dr. Jonathan Kavusa Kivatsi: Kirchenpräsident der CBCA/D.R. Kongo, Gastwissenschaftler in der Alexander von Humboldt (Berlin) und Vizedekan für Forschung/ Freie Universität der Großen Seen Region (Goma). Er ist Experte auf dem Gebiet der Umweltwissenschaften.
  • Pablo Campos: Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Fachpromotor für globale Wirtschaft und Menschenrechte beim SÜDWIND Institut.

Anmeldungen bitte an: campos@suedwind-institut.de