Welchen besonderen Risiken sind Frauen in der Textil- und Schuhindustrie ausgesetzt? Und wie lassen sich diese minimieren? Welche Verantwortung tragen Unternehmen und die Politik hierzulande, um fairere Arbeitsbedingungen zu schaffen? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt der kommenden Speakers Tour SÜDWIND und FEMNET, die vom 20. bis 28. November in Bonn, Köln und Berlin stattfindet. Vier Expert*innen aus Indien und Indonesien, die in der Textilbranche tätig sind, geben Einblicke in die gesundheitlichen Risiken, denen Arbeiterinnen täglich ausgesetzt sind – und welche Veränderungen dringend nötig sind, um die Situation zu verbessern.
Schwerpunkt: Gesundheitsschutz von Frauen
Ziel der Tour ist es aufzeigen, wie sich die oft schädlichen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie auf die Gesundheit der überwiegend weiblichen Belegschaft auswirken. In den Produktionsländern wie Indien und Indonesien führen Überstunden, fehlender Gesundheitsschutz, Geschlechterdiskriminierung und die Belastung durch Care-Arbeit zu erhöhten Gesundheitsrisiken für Frauen. Zusätzlich stellt geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz (GBVH) eine ernsthafte Bedrohung für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Arbeiterinnen dar, die nicht nur das Leben der Betroffenen belastet, sondern auch zu Fehlzeiten, Produktionsausfällen und hohen Fluktuationsraten führt.
Unsere Speaker*innen
Wir freuen uns, Kaveri Maletira Thimmaiya und Antony Raju V. von Cividep aus Indien sowie Danardianingtyas Nitya S. und Didit Saleh von TURC aus Indonesien begrüßen zu dürfen. Sie bringen wertvolle Perspektiven und Erfahrungen aus der Textil- und Schuhindustire mit:
- Kaveri Maletira Thimmaiya, Associate für Gesundheit und Sicherheit bei Cividep, setzt sich für die Entwicklung von gendersensiblen Arbeitsschutzmaßnahmen ein und arbeitet insbesondere für die Gesundheitsförderung marginalisierter Arbeiterinnen.
- Antony Raju V., Koordinator für Arbeiter*innen-Engagement bei Cividep, bringt langjährige Erfahrung in der Verbesserung von Arbeitsbedingungen für Textilarbeiterinnen in Bangalore und Tamil Nadu mit und engagiert sich für die Umsetzung sicherer und fairer Arbeitsbedingungen.
- Danardianingtyas Nitya S., Programmleiterin bei TURC, arbeitet im Bereich gendersensibler Arbeitsschutzmaßnahmen, vor allem für Frauen in der Schuh- und Textilindustrie Indonesiens, und widmet sich der Schaffung sicherer und gesünderer Arbeitsumfelder.
- Didit Saleh, stellvertretender Programmdirektor bei TURC, forscht im Bereich Arbeitsrechte und soziale Absicherung und engagiert sich für faire Arbeitsbedingungen in der Branche.
Beim Live-Podcast in der Wohngemeinschaft Köln (Richard-Wagner-Straße 39) werden Amelie Liebst und Anna Burst vom Kleiderei-Radio mit unseren Partner*innen ins Gespräch kommen. Sie fragen, was die Produktionsstandorte Südindien und Indonesien attraktiv macht, welche Gesundheitsrisiken Arbeiter*innen ausgesetzt sind und weshalb es einer geschlechtergerechten Betrachtung von Gesundheitsschutz bedarf. Kommt dazu und stellt eure Fragen!