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Nachruf

Nachruf

Mit Bestürzung haben wir erfahren, dass eins unserer Gründungsmitglieder am 16.05.2025 verstorben ist: Ulrich Suppus – wir haben ihn Uli genannt –  hat im Laufe seines Lebens viele Initiativen mit angeschoben, Netzwerke aufgebaut (darunter das Ökumenische Netz Rhein-Mosel-Saar) und  war in einer Vielzahl von Organisationen aktiv. Etlichen davon hat er seinen Stempel aufgedrückt, in dem Sinne, dass er Menschen, die für bestimmte Ideen standen, zusammengebracht und  mit diesen zusammen etwas Dauerhaftes aufgebaut hat.

Im Rahmen seines Engagements in der Philippinen-Partnerschaft des Kirchenkreises Koblenz wurde er 1990 zur ökumenischen Weltversammlung in Seoul entsandt. Dort hörte er eine Rede des US-amerikanischen Predigers Jim Wallis. Dieser prophezeite, dass nach dem Ostwind der Freiheit und der Demokratie, der den Eisernen Vorhang zerstört hatte, ein SÜDWIND der Gerechtigkeit und Befreiung aufziehen würde, der die Unterdrückten befreit. Diese Rede inspirierte Uli gemeinsam mit anderen, voranzuschreiten bei der ohnehin geplanten Gründung eines „Instituts für Ökonomie und Ökumene“ und dieses 1991 SÜDWIND zu nennen. 

Dem Impuls zur Gründung folgte die praktische Arbeit. Das Institut wuchs, und Uli arbeitete viele Jahre lang ehrenamtlich im Vorstand mit, zuletzt als Vorsitzender. Zugleich war er in vielen anderen Orten und Initiativen aktiv. Die Friedensarbeit im Hunsrück war immer zentral für ihn. Hinzu kam sein Engagement in kirchlichen Strukturen sowie seine hauptamtliche Beschäftigung beim Amt für Jugendarbeit der Rheinischen Kirche in Koblenz. Als SÜDWIND wuchs und Verwaltungsstrukturen professionalisiert werden mussten, wurde er von seinem Arbeitgeber über mehrere Jahre beurlaubt und war daraufhin unser Geschäftsführer (2004-2007).  

Dabei war er nicht nur der Mensch für die öffentlichen Anlässe und die Verwaltung der Finanzen, sondern auch Ideengeber für neue Ansätze - und darüber hinaus der praktische Handwerker, der Steckdosen in der Küche montierte oder, was aufgrund der wachsenden Mitarbeitendenzahl notwendig wurde, auch mal eigenhändig die notwendige zweite Toilette renovierte. 

Nach dem Ende seiner hauptamtlichen Arbeit bei SÜDWIND, es zog ihn zurück auf seinen alten Posten in Koblenz und in seinen Hunsrück, blieb er SÜDWIND immer verbunden. Er war aktiv in unseren Arbeitsgruppen, bei Mitgliederversammlungen, er war immer sofort kontaktierbar bei irgendwelchen Fragen und unterstützte uns im Rahmen der Netzwerke, in denen er aktiv war.  

Was ihn unter anderem auszeichnete, waren sein klarer innerer Wertekompass sowie seine Unbeirrtheit hinsichtlich der Ziele, die er für wichtig hielt; dies kombiniert mit einer Ruhe und einer Freundlichkeit, die jedem Widerstand und Stress standhielten. 

Wir werden dich vermissen!