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10 Jahre Textilbündnis: Gemeinsam mehr erreichen

Frauen arbeiten in einer Textilfabrik

Ein gemeinsames Statement von SÜDWIND, Femnet, Inkota und HEJSupport:

Wir schätzen das Textilbündnis als eine Plattform, die in den letzten zehn Jahren einen systematischen Austausch zwischen Wirtschaft, Politik, Standardorganisationen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft zu sozialen und ökologischen Bedingungen in der globalen Textilindustrie ermöglicht hat. Dazu zählen auch Bündnisinitiativen, die sich einzelnen Fokusthemen widmen. Diese Zusammenarbeit ist eine wichtige Grundlage, um die Produktionsbedingungen in globalen Lieferketten zu verbessern. Dennoch bleibt die Umsetzung vor Ort oft hinter unseren Erwartungen zurück. Die aktuellen Maßnahmen sind nicht ausreichend, um eine soziale und ökologische Transformation der Lieferketten zügig voranzubringen.

Der Anspruch des Bündnisses ist es, ambitioniert über die gesetzlichen Anforderungen zu Sorgfaltspflichten hinauszuwirken. Das Bündnis hat das Potenzial, als Vorreiter für eine nachhaltige Textilwirtschaft zu fungieren. Die Bilanz der letzten Jahre zeigt, dassbThemen wie existenzsichernde Löhne, die Umgestaltung der Einkaufspraktiken, verbindliche Beschwerdemechanismen und eine gesunde Umwelt noch größerer Priorität und tatsächlicher Umsetzung benötigen. Nur so kann das Textilbündnis zu einer wirklich nachhaltigen Veränderung beitragen.

Ein zentraler Punkt dabei ist die Notwendigkeit, Rechteinhaber*innen – Menschen, die direkt von den Produktionsbedingungen betroffen sind – stärker in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Die Absichtserklärung zum 10-jährigen Bestehen, Gewerkschaften und die Zivilgesellschaft zu stärken, ist deshalb ein richtiger und wichtiger Akzent. Durch eine intensivere Einbindung von Arbeiter*innen, lokalen Akteur*innen und weiteren Rechteinhaber*innen könnte das Bündnis umfassendere und nachhaltige Verbesserungen erreichen. Denn: Warum funktionieren Systeme der Beschwerde und Abhilfe beispielsweise so schlecht? Weil eine faire Beteiligung der Arbeiter*innen nicht sichergestellt werden kann und oft ein Umfeld von Angst und immensem Arbeitsdruck herrscht. Auch wenn der Einbezug von Rechteinhaber*innen viel im Textilbündnis thematisiert wurde, hat sich hier bisher wenig getan.

Im Kontext der weiter besehenden Herausforderungen braucht es eine zielgerichtete, ambitionierte Weiterentwicklung des Textilbündnisses, die von allen Anspruchsgruppen getragen wird. Es ist an der Zeit, von Absichtserklärungen und Strukturdiskussionen zu konkret messbaren Fortschritten zu gelangen und sicherzustellen, dass die gesteckten sozialen und ökologischen Ziele in den Lieferketten auch tatsächlich erreicht werden. Nur so können wir unserem Motto „Gemeinsam erreichen wir mehr“ gerecht werden.

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SÜDWIND tritt seit über 30 Jahren für wirtschaftliche, soziale und ökologische Gerechtigkeit weltweit ein. Aus diesem Grund arbeiten wir zu einem breiten Spektrum von Nord-Süd-Themen mit dem Ziel, ungerechte Strukturen aufzudecken, öffentlich zu machen, Handlungsalternativen  zu bieten und so zu Veränderungen beizutragen. SÜDWIND ist dabei inhaltlich und finanziell unabhängig. Um gemeinsam mehr zu erreichen, kooperieren wir mit Akteur*innen auf lokaler, europäischer und globaler Ebene, mit Gewerkschaften, Kirchen, Nichtregierungsorganisationen und Kampagnen. Wir forschen zu Themen wie Entwicklungszusammenarbeit, Frauen und Weltwirtschaft, Klimagerechtigkeit Nachhaltigkeit auf Finanzmärkten, zu Rohstoffen und Wertschöpfungsketten sowie zu Sozialstandards im Welthandel. In Deutschland verbinden wir unsere Recherchen mit entwicklungspolitischer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Wir sind überzeugt: Dort, wo Menschen unter den Auswirkungen des globalen Wirtschaftssystems leiden, besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Reichtum einiger weniger und der Armut vieler Menschen. Hierfür sind ungerechte wirtschaftliche und politische Strukturen verantwortlich und wir wollen dazu beitragen, diese zu ändern.

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