Hintergrundpapier: Fünf Jahre Branchendialoge – eine zivilgesellschaftliche Bilanz
Nach fünf Jahren Laufzeit ziehen die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) an den Branchendialogen beteiligen, eine gemischte Bilanz. Die Branchendialoge dienen als Unterstützungsinstrument der Bundesregierung zur Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten. SÜDWIND ist als zivilgesellschaftliche Vertretung im Branchendialog Automobil beteiligt.
Insgesamt sind die Branchendialoge gute Multi-Stakeholder-Formate für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch, für Vertrauensaufbau zwischen den Akteursgruppen und für die Konzeption und Umsetzung ambitionierter Leuchtturmprojekte (wenn auch mit geringer Reichweite). Konkrete Beispiele zeigen jedoch auch, dass die Zusammenarbeit der Beteiligten bislang kaum genutzt wird, um das Einflussvermögen der Unternehmen in der Lieferkette zu erhöhen. Damit wird ein hohes Potential solcher Formate nicht ausgeschöpft. Daraus resultiert leider auch, dass die Branchendialoge bisher nur indirekt und unternehmensindividuell wirken; bei (potenziell) Betroffenen in der Lieferkette wurde die erwünschte Wirkung bisher nicht erzielt.
Das vorliegende Hintergrundpapier stellt die gemeinsame und differenzierte Bilanz ausführlich dar und gibt Empfehlungen, um die Wirkung des Formats auf Ebene der Unternehmen, der Branche und in der Lieferkette zukünftig zu erhöhen.