Wo kommen unsere Schuhe her? Wie werden sie produziert, und von wem? Aus welchen Materialien bestehen sie und unter welchen Arbeitsbedingungen werden sie hergestellt? Die Schuhbranche eignet sich besonders gut als Beispiel für zunehmend globalisierte Wertschöpfungsketten, die in höchstem Maße intransparent sind und häufig einhergehen mit Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen in den Produktionsländern. Einzelne Stationen in der Wertschöpfungskette von Schuhen sind gerade in den ersten Produktionsstufen extrem arbeitsintensiv. Einige Produktionsschritte werden nach wie vor nur in Handarbeit und häufig in Heimarbeit getätigt, was z.B. in westeuropäischen Ländern aufgrund des hohen Lohnniveaus und der Arbeitsstandards sehr kostenintensiv ist. SÜDWIND untersucht, wo es entlang der Wertschöpfungskette zu Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen in den Produktionsländern kommt und erarbeitet gemeinsam mit verschiedenen Akteuren Lösungsstrategien.
Publikationen
Das Fact Sheet fasst die Ergebnisse einer Studie über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Arbeiter*innen der Schuh- und Lederherstellung zusammen, welche zwischen Juli und September 2020 in den indischen Bundesstaaten Tamil Nadu und Uttar Pradesh durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen die gravierenden Folgen der Pandemie auf die Einkommens- und Lebenssituation der Arbeiter*innen auf.
Pressemitteilung: Covid-19-Studie zeigt dramatische Lage indischer Schuh- und Lederarbeiter*innen
[Bonn/Berlin, 12. Januar 2021] Extreme Einkommensverluste, fristlose Kündigungen, Verschuldung, kaum soziale Sicherungssysteme – im Zuge der Covid-19-Pandemie ist die Sicherung der Lebensgrundlage der Arbeiter*innen der indischen Schuh- und Lederproduktion noch stärker gefährdet als zuvor. Das belegt die Studie „Wenn aus zu wenig fast nichts wird“, die SÜDWIND und INKOTA heute veröffentlichen. Die Arbeiter*innen haben als schwächstes Glied der globalen Lieferkette nahezu keine Möglichkeit, ihre Rechte einzuklagen. Viele Jahre lang hat die deutsche Schuhindustrie von Missständen in Produktionsländern wie Indien profitiert. Die herausgebenden Organisationen fordern die deutsche Schuhindustrie deshalb dazu auf, ihrer menschenrechtlichen Verantwortung endlich gerecht zu werden.
Radiobeitrag Cosmo: Was uns bewegt: Massive Ausbeutung in indonesischer Schuhproduktion
Unter welchen Bedingungen werden die in Deutschland getragenen und in Indonesien produzierten Schuhe hergestellt? Dieser Frage widmet sich der Radiobeitrag von COSMO, der sich auf die kürzlich erschienenen SÜDWIND-Studien „Arbeitsrechte in der Informalität. HeimarbeiterInnen und die Internationale Arbeitsorganisation“ sowie „Zwei Paar Schuhe? Indonesische Lederschuhproduktion und Arbeitsrechte“ bezieht.
Berlin, 25. September 2018 – Heute wird der Bericht „So geht Nachhaltigkeit!“ veröffentlicht und in Berlin durch Vertreter_innen der neun herausgebenden Verbände vorgestellt. Der Bericht dokumentiert 17 Vorzeige-Initiativen und Projekte, wie wir uns in Deutschland und in der Welt sozial gerechter und ökologisch sauber organisieren können.